Das hohe Gut der Arbeitnehmerfreizügigkeit und Dienstleistungsfreiheit in der EU hat ganz verschiedene moderne Jobnomaden hervorgebracht: Auf der einen Seite bewegen sich die hochqualifizierten, von Unternehmen hofierten

kosmopolitischen Expatriates - die Leistungselite. Sie wissen, dass sie begehrt und teuer sind und bestimmen selbst die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit.

 

Auf der anderen Seite befinden sich die modernen Lohnsklaven: Sie kommen vorwiegend aus Bulgarien, Rumänien, Polen, Moldawien oder der Ukraine. Sie arbeiten in Schlachthöfen, als Pflegekräfte - sog. Live Ins - in Privathaushalten, auf Feldern, im Bauhandwerk, als Fahrer oder in der Prostitution. Sie haben nicht die Mittel, die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit zu verhandeln.

 

Die Mindeststandards menschenwürdiger Arbeit bestimmen meist auch nicht nationale oder europäische Gesetze, sondern Subunternehmen, die sie – oft als "migrantwork in europe", Scheinselbstständige – jenseits europäischen oder nationalen Rechts über Werkverträge bei deutschen oder anderen europäischen Unternehmen arbeiten lassen. Auf diese Weise werden Mindestlöhne umgangen und verdientes Geld an anderer Stelle wieder abgezogen: durch Erpressung von Überstunden, Einforderung von Vermittlungsgebühren, Kosten für Transport und Unterbringung etc.

 

 

 

 

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Das Projekt “Migrantwork in Europe"

findet im Rahmen des europäischen

Förderprogramms Erasmus+ statt.